SchülerInnen der 4B-Klasse helfen
AsylwerberInnen –!
Vorbereitung: In
den Fächern Geschichte, Deutsch und Religion befassten
sich die Schülerinnen der 4B gemeinsam mit ihren
Lehrern Prof.Hochreiter und
Prof.Müller mit dem Thema Migration, Flucht und
Asyl.
Nach dem Besuch des Haus Courage – dort sind etwa
120 AsylwerberInnen
aus 17 Ländern - darunter rund 45 Kinder und
Jugendliche – viele aus
Afghanistan, Pakistan , Iran und Irak –
untergebracht, beschlossen die
SchülerInnen, helfen zu wollen.
Praktische Durchführung:
Im Rahmen der „Aktion Kilo“ sammelten sie in
ihrer Freizeit vor Welser und Thalheimer
Supermärkten Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel. Dabei ergaben sich
Diskussionen mit der Bevölkerung, auch zwischen den Menschen wurde intensiv
debattiert. Neben vereinzelter Kritik(„Asylanten geht heim“...) ernteten die
SchülerInnen aber mehrheitlich Lob: das drückte sich in der tollen Ausbeute von
insg. über 8 vollen Einkaufswagen aus bzw. einer vollen Klein-LKW-Ladung aus !
Die Mehrheit der Bevölkerung zeigte sich sehr erfreut über das aktive soziale
Engagement der Jugend .
Fazit: In der
Nachbereitung im Unterricht wurden in der Analyse der in den
Diskussionen mit den Menschen verwendeten
Argumente besprochen. .
Besonders die Eigenverantwortung und Selbstständigkeit
der SchülerInnen
(Zeit und Ort festlegen, Geschäftsinhaber um
Erlaubnis bitten, die Menschen
ansprechen und teilweise argumentieren und
diskutieren, das alles in der
Freizeit und selbständig ohne Lehrer !!!) wurden
in diesem Projekt
eingefordert. Herauszustreichen ist natürlich das
hohe Maß an
Sozialkompetenz, die alleine durch den Inhalt der
Aktion aber auch aus den
Rückmeldungen von Passanten („so höfliche und
nette junge Menschen“)
untermauert wurde. “Wir würden es gerne noch
einmal machen“, war der Grundtenor unter den SchülerInnen….
Info:
Erwachsene
Asylwerber müssen im Monat mit € 150.- ihr Auskommen finden (Essen, Hygiene,
Deutschkurse, Kleidung, Fahrten etc….,Kinder mit € 110.-).Verboten ist in
Österreich (das Menschenrecht) zu
arbeiten, die Zeit bis zur Erledigung des Asylverfahrens sind Asylwerber somit
zur Untätigkeit verdammt: die Verweildauer etwa im Haus Courage beträgt bis zu
6 Jahre (in Mehrbettzimmern, verschiedenste Nationen,…).So genannte
„Wirtschaftsflüchtlinge“ (ist kein Asylgrund) werden sofort abgeschoben .
Kinder dürfen in den Kindergarten und in die Schule gehen, ein
Lehrlingsverhältnis ist aber (Arbeit…) verboten…
Weihnachtsfeier:
Im Rahmen der Schul-Weihnachtsfeier – unter
Anwesenheit einiger Gäste aus
dem Haus Courage (Herbergsuchende des
21.Jahrhunderts...) - das hat auch
schon rund 10 Jahre Tradition in unserer Schule,
wurden die gesammelten
Lebensmittel und Hygieneartikel den
Caritas-Heimleitern übergeben.
Außerdem wurde unser Solidaritätsfonds
(€
1040.- :Danke allen, die zur
regelmäßigen Füllung beitragen !)
wieder geplündert, um den Flüchtlingen
Einkaufsgutscheine als kleines Weihnachtsgeschenk
mitgeben zu können.
Herbergssuche und verschlossene Türen – leider
auch ein Thema im reichen
Österreich 2012 – nicht aber bei unseren sozial
engagierten SchülerInnen ! In
Sachen Menschlichkeit könnte etwa der
Bürgermeister von Bad Leonfelden
Nachhilfe nehmen bei den SchülerInnen der 4B des
BRG Wels Wallererstraße !
Besonderer Dank an die
Firm Lutz, die € 1000.- -Gutscheine für notwendige
Geschirr-
und Bettwäsche-Anschaffungen für die jüngst nach Wels zuteilten
Flüchtlingsfamilien angeschafft werden kann!
Hier noch ein Ausschnitt aus der
Preisverleihung des OÖ.Solidaritätspreises unserer Schule aus dem
Jahr 2005 : mit dem gewonnenen
Geldbetrag wurde unser Schul-Sozialfonds gegründet.
In nicht weniger als acht organisierten
Aktionen zeigten sie im laufenden Schuljahr 2004/05
bereits, wie junge Menschen Solidarität
leben können. Dass es sich dabei um keinen einmaligen
Anfall handelt, dafür sorgen
Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte gleichermaßen. Eine
Sammelaktion von Sportartikeln für
Welser Flüchtlingskinder, eine Weihnachtsfeier mit
Asylwerbern, regelmäßiger Verkauf von
fair gehandelten Lebensmitteln – das soziale Engagement
der Schülerinnen und Schüler des BRG
Wels Wallererstraße ist vielfältig.
Oft opfern sie dafür ihre kostbare
Freizeit. Etwa bei der Unterstützung der „Aktion Kilo“ der
Caritas. Mehr als 50 Schülerinnen und
Schüler aus zwei Klassen baten dabei Menschen, die in
Supermärkten einkauften, für die
Bewohner des Welser „Haus Courage“ mit einzukaufen. Das
Ergebnis: Zwei Kleinbusladungen mit
Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln für die über 60
Asylwerberinnen und Asylwerber im „Haus
Courage“.
Hannes
Müller
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