Letzter Abend unserer Sprach-Sport-Woche. Während die Klänge
aus der Disco beinahe das ganze Haus erschüttern, bleibt für mich Zeit, einen
kurzen Rückblick auf diese Woche zu machen. Schließlich habe ich in meinem
Alter nichts mehr in der Disco zu suchen und die Musik, die auch bis zu meinen
Ohren vordringt, lässt sich am besten mit den Worten des alten Abraham Simpson
beschreiben: „Was heute in ist find´ ich merkwürdig und macht mir Angst.“
Nachdem es zu Beginn noch ein paar Beschwerden das
Sportprogramm betreffend gab (es käme etwas zu kurz), mussten wir feststellen,
dass einige nur noch mit hängenden Köpfen herumliefen. Jedoch erkannten wir
auch schnell den Grund dieses trostlosen Gehabes. Ihre Hände waren festgekrallt
an seltsamen, schwarzen, Geräusche von sich gebenden Gegenständen, die Finger
zuckten wie besessen über die Tastatur, die Münder murmelten unverständliches
Zeugs und die Augen erfüllte ein fiebriges Glänzen.
Beim Essen, bei der
Nachtwanderung, beim Radfahren, beim Fußballspielen, beim Zähneputzen,
ständig waren unser Schülerinnen und Schüler durch ihre kleinen Biester
abgelenkt.
Hätten wir doch diese kleinen Ungeheuer zuhause gelassen!
Da lob ich mir Nachmittage wie den heutigen. Beim Ausflug in
die Therme Amadé erlebten wir die einzigen handylosen Stunden dieser Woche und
die einmalige Chance, miteinander zu spielen und zu kommunizieren.
Anstatt eines virtuellen Parcours stellten wir uns heute
einer realen Herausforderung, die durchaus nicht jedermanns und jederfraus
Sache war. Beinahe alle wagten den Sprung in die Tiefe bei der einzigartigen
Loopingrutsche, doch nicht alle erlangten die nötige Geschwindigkeit, um das
Ende der Rutsche zu erreichen.
Auch das Geheimnis des verschwundenen 70€-Süßigkeitenberges
konnte letztendlich gelöst werden. Nachdem sich deren Besitzer für ihren lustig
gemeinten Streich entschuldigt hatten, gab unser freundlicher Gastgeber sowohl
die Süßigkeiten als auch die Klinke der Balkontür wieder zurück.
Nur noch einmal werden die Handys eingesammelt werden. Jeden
Abend waren es ein paar mehr geworden. Von den 49 Schülerinnen und Schülern
habe ich inzwischen ca. 65 verschiedene Handys gesehen, einige davon auch ohne
Sim-Card. Auch viele andere Gegenstände, die zu später Stunde noch im Einsatz
waren, finden sich inzwischen in meinem Zimmer.
Zum Glück ist es der letzte Abend, denn in meinem Schrank
ist kein Platz mehr für weitere Handys, i-Pods, Computer, Deos, Dschungel-Sets
(was immer es auch sein mag), Nintendos, Pistolen und Messer (zum Glück nur aus
Plastik),…..
Ich schwöre mir, im nächsten Jahr werde ich dafür sorgen,
dass sämtlicher unnötiger Ballast zuhause bleibt und mein Schrank wieder seiner
ureigenen Aufgabe nachkommen kann.
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